Notfall Frankfurt 2014 - 45 Tiere

Am Freitag, den 10.10.2014, erhielten wir eine E-Mail einer Betreuerin aus Frankfurt, die uns dringend um Hilfe bat. Ihre Betreute hatte seit Wochen niemanden mehr in ihre Wohnung gelassen. Als sich die Betreuerin dann endlich Zugang zu der Wohnung ihrer Betreuten verschaffen konnte, war das ein großer Schock. Die komplette Wohnung stand voll von verdreckten Käfigen mit unzähligen Meerschweinchen. Die Tiere waren unversorgt. Tote Tiere lagen in Müllsäcken auf dem Balkon. Es war allgemein bekannt, dass die Frau Meerschweinchen hält, allerdings waren die Tiere immer gut versorgt. Die letzten Wochen und Monate ist ihre Meerschweinchenhaltung jedoch komplett außer Kontrolle geraten. Die Meerschweinchen waren weder nach Geschlechtern getrennt, noch waren die männlichen Meerschweinchen kastriert. Also haben sich die Meerschweinchen munter weitervermehrt und die Dame verlor die Kontrolle. Außerdem hatte sie kein Geld mehr für Futter, was die toten Meerschweinchen auf dem Balkon erklärt. Über diese Situation hat sie ihre Betreuerin jedoch nicht informiert. Da sie große Verlustängste hat, wollte sie sich nicht von ihren Meerschweinchen trennen und hat aus Angst, dass ihr die Tiere weggenommen werden, niemanden mehr in ihre Wohnung gelassen. Dieses Verhalten ist u.a. durch die psychische Erkrankung der Dame zu erklären.

Wir haben daraufhin alle Hebel in Bewegung gesetzt und die Abholung der Tiere organisiert. Mit 2 Autos und 16 Transportboxen rückten Vanessa Hepp und Belinda Bloch am Dienstag, den 14.10.2014 nachmittags bei der 2-Zimmer-Wohnung in Frankfurt an.

Zum Glück hat die Dame eine engagierte und kompetente Betreuerin, die uns über die Zustände informierte und uns um Hilfe bat. Sie ermöglichte uns problemlosen Zugang zu der Wohnung und half beim Einpacken der Meerschweinchen. Hier nochmal ein ganz herzliches Dankeschön!

Mit Handschuhen und Rescue Tropfen bewaffnet ging es an die Auflistung und Verteilung der Meerschweinchen in die verschiedenen Transportboxen. Alleine das Einfangen aller 45 Meerschweinchen dauerte 1 Stunde. Anschließend wurden alle Boxen wieder in die Autos verladen und nach Kelsterbach gebracht. Dort warteten schon unsere Mitglieder Karoline Neudert, Elke, Nicole + Dieter Klettke, Antonia Sieber, Isa + Cristian Braxmeier, Heike Limpinski, Angela Schwehn, Jana Pfaff, Petra Levy, Familie Aust und Simone Schneider auf die Neuankömmlinge.

Da die Quarantäne von uns voll besetzt mit Notfallmeerschweinchen ist, konnten wir nicht alle 45 Meerschweinchen aufnehmen. Bei uns blieben 11 Meerschweinchen, die restlichen 34 Meerschweinchen wurden auf andere Tierschutzvereine verteilt.

Die 11 Meerschweinchen, die bei uns im Verein blieben, wurden von unseren Mitgliedern gleich untersucht, erstversorgt und in die extra vorbereiteten Boxen in die Quarantänestation gesetzt. Die restlichen Meerschweinchen wurden zwischenzeitlich an verschiedene Mitglieder verteilt, die diese in die jeweiligen Tierheime bringen sollten.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich für die schnelle Hilfe und die Angebote folgender Tierschutzvereine bedanken:

Tierheim Mainz
Tierheim Wiesbaden
Tierheim Darmstadt
Tierheim Heppenheim
Tierheim Pfungstadt
Tierheim Frankfurt-Nied
Tierheim Kirchheimbolanden
Kaninchen-Meerschweinchen-Hilfe Wetterau
Kellerrange Weiterstadt

Wir sind begeistert, dass die Zusammenarbeit so gut klappt!

Wir sind sehr froh, dass wir hier helfen konnten und alle 45 Meerschweinchen gut unter sind. Sie alle werden die nächsten Tage dem Tierarzt vorgestellt. Wenn die Böckchen gesund sind, werden sie kastriert und erst nach Kastration vermittelt. Die Weibchen bleiben 10 Wochen bei uns, damit eine Trächtigkeit ausgeschlossen werden kann. Sollten sie trächtig sein, dürfen sie bei uns ihre Welpen ganz in Ruhe großziehen und anschließend in ein verantwortungsbewusstes neues Zuhause umziehen.