Leila

Leila´s Partner verstarb und man gab sie nach langer Überlegung endgültig ab, dafür danken wir dem Besitzer, da ansonsten eine Einzelhaltung angestrebt wurde. Ein trauriger Trend, über den wir unbedingt aufklären müssen.

Mit Meerschweinchen hat man nicht nur viel Freude, sondern auch immer wieder traurige Erlebnisse, der Tod z.B. Im Moment beobachten wir, dass viele Besitzer, deren Schweinchen verstorben sind, die Ära Meerihaltung beenden wollen und die Tiere sozusagen aussterben lassen. Was für das "letzte" Tier die absolute Einzelhaltung und damit Tierquälerei bedeutet.

Meerschweinchen sind Rudeltiere und auch in ihrer natürlichen Umgebung würden sie immer in Sippen (Kleinfamilien) von bis zu 10 Tieren leben. Zu Einzeltieren durch Menschenhand verdammt, verkümmern diese Tiere nicht nur seelisch sondern auch körperlich. Ein Tier was kaum Ansprache hat (und hier kann der Mensch kein gleichwertiger Ersatz sein) verstummt und die Muskeln verkümmern, da es kaum noch rennt. Wir hören hier so viele menschliche, egoistische Begründungen, warum ein Tier dieses Leid ertragen muss, z. B.

"Ja, aber es ist doch nicht allein, es hat doch mich!"
"Ich habe es seit Geburt und kann mich nicht von ihm/ihr trennen."
"Ja, aber es erzählt doch!"
"Die Kinder hängen doch so sehr daran."
u.v.m.

Die meisten Menschen sind berufstätig und so ist es nun mal, dass das Tier während dieser Zeit sehr wohl allein ist. Außerdem ist es ja auch so, dass man als Mensch nicht permanent neben dem Tier herläuft oder schläft und sich mit diesem in SEINER Sprache unterhält und Meerschweinchen haben so viele Gestiken, Mimiken und vor allem ein großes Vokabular sprich wer Tiere in einer großen Gruppe beobachtet, der kann sehen, dass dort immer ein Schweinchen Erzählt und manchmal ist es für das menschliche Ohr kaum hörbar. Viele kennen nur Pfeifen, Tschierpen oder Quieken aber wer sich genau mit den Tieren beschäftigt, der wird schnell feststellen, dass  die kleinen Nässchen einen sehr hohen Wortschatz haben. Traurig für jedes Einzeltier das verstummen muss.

Der zweite Satz der Begründung: "Ich habe es doch schon so lange....." Fragen sie ihr Tier ob es genauso an ihnen hängt. Auch wenn es sie morgens lauthals begrüßt, wenn sie den Kühlschrank öffnen, so ruft es nicht freudig nach ihnen sondern nach seiner Gurke. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Tränen, die fließen, nur einseitig sind. Die Tiere die oftmals monatelang, wenn nicht jahrelang in Einzelhaft saßen, blühen hier unter Artgenossen förmlich auf. Manche müssen ihre Sprache erst wieder lernen , sind unsicher und können kaum in der Gruppe mithalten, da ihre Muskeln verkümmert sind. Aber bereits nach einer Woche sind sie aus einer Gruppe nicht mehr weg zu denken, popkornen, erzählen und rennen mit anderen um die Wette und den ehemaligen Besitzer haben sie dabei längst vergessen. "Ja aber es erzählt doch mit mir" wissen sie das ganz genau???????

Was die Kinder betrifft, diese sind oftmals klüger als ihre Eltern und wissen bereits im kleinsten Alter instinktiv um die Bedürfnisse anderer. Eltern sind hier gefragt , diese zu fördern und nicht den Egoismus. Wir erleben hier fast täglich, dass gerade Kinder nach Ansicht unserer Notstation ihre Tiere gerne gehen lassen. Denn bereits Kinder wissen, was es heißt allein zu sein und wer will das schon?

Die Liste der Begründungen und der Gegenargumente ließe sich hier endlos fortsetzen, bleibt festzuhalten dass Tierleibe auch "gehen lassen" heißt zum Wohle der Tiere und nicht Einzelhaltung zum Wohle der Menschen.

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